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Kolja
12. Feb. 2001
Hi Alfred
Schöne Gedanken, aber warum mußt du dafür so in die Ferne schweifen. Von
Robotern und entfehrnten Galaxien sprechen, wenn du den Beweise vor der Tür
hast ???
Ich glaube nicht, dass es einer fiktiven Vergleichswelt bedarf, um die
Frage der Tranzendenz zu erklären.
Dieser Hinweis bezieht sich auf den Artikel: Muß die Seele medizinisch nachweisbar sein?
Um Bezug auf deinenen Text zu nehmen: Das Gefühl, das du beschreibst, das bekommst du doch nicht, wenn du über Roboter nachdenkst, oder ??? Ist es nicht vielmehr das Gefühl, dass du in Momenten der absoluten Ruhe zu deinem Ursprung zurückkehrst, dass du in dem Moment von allen irdischen Bedürfnissen befreit bist und deine matrielle Hülle nicht mehr wahrnimmst.
Oder nehmen wir an du erlebst ganz bewußt ein Naturereigniss, das dich in
seiner Schönheit so überwältigt, dass du nichts mehr spürst, als den
Einklang mit dieser Schönheit. Deine Vebundenheit mit allem das um dich
herum existiert und du dich dein Ego und deine Werte abgibst für einen
Augenblick der Vollkommenheit.
Eine Roboterwelt für einen Vergleich hinzuzuziehen ist doch schon fast eine
Beleidigung für die Fähigkeit, die Möglichkeit des Menschen so etwas zu
erleben.
Zusätzlich glaube ich kaum, dass wir jemals in der Lage währen einen
Menschen nachzubauen. Einfach aus dem Grunde, da kein Mensch sein eigenes
Geheimnis ergründen kann, da es keinen Menschen gibt, der für all seine
Handlungen Erklärungen hat. Wie sollen wir uns selbst replizieren, wenn wir
uns nicht kennen????
Ich freu mich wenn du mir antwortest
hallo Kolja,
so einfach ist es nicht:
es gibt keine direkte Wahrnehmung. Wenn Du einen Menschen vor Dir siehst,
so siehst Du ihn nicht direkt, sondern Du siehst ein Konstrukt Deines
Gehirnes. Der optische Sehreiz wird in Codes zerlegt wie Striche, Kurven,
Kantenverstärker, Farbpunkte etc. Aus diesen Einzelelementen baut das
Gehirn ein Bild.
Auch Gefühle werden im Gehirn erzeugt.
Für einen Mediziner sind somit "Wahrnehmungen" nicht überzeugend, weil es gar keine Wahrnehmungen in diesem Sinne gibt.
Ich habe in diesem Artikel nicht über meine persönlichen Gefühle geschrieben, sondern habe in der Logik und Denkweise eines Wissenschaftlers geschrieben (ein bischen in Gedanken an meine Frau, die eine naturwissenschaftliche Forscherin ist).
Alfred