re[6]: Trennung macht Angst
felina * schrieb am
18. April 2007 um 19:43 Uhr (862x gelesen):
> Liebe Felina,
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> nee, ich glaube nicht, daß Macht und Einfluß "einfach so" entstehen. Wir selbst er-schaffen uns unsere Umwelt, wir gestalten sie ständig, auch wenn wir das wegen der Feststofflichkeit gar nicht merken. Aber prinzipiell tun wir nichts anderes als die geistigen Wesenheiten: wir erschaffen Materie. Daher ist es auch kein Zufall, wie wir mit Macht umgehen bzw. mit welchen "macht-vollen" Menschen wir uns umgeben. Oder wie und in welcher Form wir mit Macht umgeben sind. Es sind immer wir, die das ausstrahlen und reflektieren. "Versehentlich": das gibt es für mich nicht.
> Du hast natürlich in einem recht: Macht ist Teil der Überlebensstrategie. Und würden wir in diesem Kampf stehen, so würden wir Macht anwenden, für unser eigenes Leben. Nur - wir kämpfen in unserer Gesellschaft nicht mehr ums Überleben. Im Gegenteil, im allgemeinen sind wir so ge-sättigt von allem, daß wir Macht "übrig haben" und anwenden. (Womit ich aber das meine, was ich im anderen post schrieb, nämlich Dinge, die wir selbst von unseren Eltern "geerbt" haben, weitergeben.)
>
> Ich sehe es auch nicht so, daß jemand, der Macht hat, etwas besser gemacht oder erkannt hat als andere. Das würde bedeuten, daß Macht einfach "da" ist, durch das Sein des Menschen. Das ist aber - so wie ich es sehe - nicht so. Macht wird angewandt. Jemand, der z. B. mehr weiß als jemand anderes, kann dieses Wissen anwenden, um sich selbst zu erhöhen, um andere zu unterdrücken (beides: Macht) - oder, um das Wissen weiterzugeben und damit anderen zu helfen.
>
> Sieh es so: Macht ausüben würde heißen, den Schatz des Wissens zu benutzen, um davon zu profitieren - keine Macht ausüben, würde heißen, den Schatz des Wissens weiterzugeben, ohne davon zu profitieren oder Profit zu erwarten.
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> Macht bedeutet nach meiner Vorstellung immer das Ausnutzen eigener Vorteile zum Nachteil anderer.
> "Positiv Macht ausüben" gibt es daher für mich nicht: das wäre dann das freie Weitergeben der eigenen Vorteile zum Wohle anderer.
> Ja, du hast recht: würde das angestrebt werden, sähe unsere Welt besser aus ...
>
hallo myrrhe,
ich glaube, das ist dann ein problem der definition von macht, denn wir meinen schon im grunde das gleiche. für mich ist macht nicht grundsätzlich negativ, weil ich die böse absicht nicht an diesen begriff hefte. das ist, glaube ich, der unterschied.
lg, felina

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Diskussionsverlauf:
- Macht ! ~ pieks - 16.04.2007 02:27 (42)