re: Mary I. Stuart
myrrhe * schrieb am
2. September 2007 um 8:36 Uhr (774x gelesen):
Hi,
wo hast du diese "Geschichte" gehört? ;-) Ich nehme an, sie stammt aus England und wird nun gerne in sogenannten "Eso-Foren" verbreitet und ausgeschmückt. ;-)
"Bloody Mary" war Mary I. Tudor (1516-1558), eine Tochter von Henry VIII., die im erzkatholischen Frankreich aufgewachsen war und sofort nach ihrer Inthronisierung wieder den (von ihrem Vater abgeschafften) Katholizismus in England ausrief: Mit einer Konsequenz und Barbarei sondergleichen ließ sie alles Anglikanische ausmerzen, ordnete die Konvertierung an und ließ Verweigerer und protestantische Führerpersonen als Ketzer verbrennen. Sie wurde "Bloody Mary" genannt. Sie wurde aber nicht ermordet, sondern starb an einer Krankheit.
Ganz bestimmt rankten sich seit jeher im spirituell aufgeschlossenen England viele Geschichten um sie. Möglich ist es ohne weiteres, daß sie ihr altes Leben nicht loslassen konnte und sich in einer Bewußtseinsblase ("Geistergürtel") befand und "spukte", was von Hellwahrnehmenden gesehen werden konnte. Möglich auch, daß mal jemand die Frau in einem Spiegel gesehen hat - oder daß sie jemandem erschien und dessen Tod angekündigt hat.
Im Laufe der Zeit fügten sich dann zu Spukbeobachtungen und -geschichten weitere "unheimliche" Elemente, und dazu gehört einerseits die Todesangst des Menschen und andererseits die "Spiegelmagie".
"Spiegelmagie" bedeutet, daß man - zum Glück nur mit sehr viel Übung und der richtigen Aufstellung des Spiegels - Verstorbene herbeibitten kann. Dabei erscheint aber nicht irgendwer und schon gar nicht eine "Bloody Mary", sondern jemand aus der eigenen Bekanntschaft, wenn derjenige es will. Und der sagt auch nicht etwa den eigenen Tod voraus, sondern es geht um persönliche Dinge.
Gottseidank braucht man aber keine Spiegelmagie und auch sonst keine Hilfsmittel, um mit seinen verstorbenen Lieben Kontakt zu haben.
Am besten ist es, man setzt sich still hin, bringt sich mit meditativer Musik, einer Kerze usw. in eine meditative Stimmung, bittet den Jenseitigen, da zu sein, und redet mit ihm. In einem selbst erscheinen dann die Antworten in Form von einer inneren Stimme, von Bildern, Erinnerungen, manchmal begleitet von Düften, Geräuschen ...
Wichtig ist es, nicht alle Geschichtchen, die so im Eso-Netz kreisen, zu glauben. ;-) Zwar hat jede Geschichte auch ihren wahren Kern oder Metapher - wie es bei Märchen auch der Fall ist -, aber es ist meist viel zu viel erfundenes "unheimliches" Drumherum. :-)
Gruß von myrrhe

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