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Buddha (Gautama Siddhartha)
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Die historische Person, von der der Buddhismus im 6. Jahrhundert vor Christus seinen Ausgangspunkt genommen hat, hei�t Gautama Siddhartha. Wie keine andere Gestalt Ostasiens hat er durch sein Vorbild und seine Lehre gewirkt.
W�hrend seines Lebens hat er keinen Biographen gefunden. Von ihm gibt es keine historisch getreue Lebensbeschreibung, die sich auf Augenzeugen st�tzen kann. Die meisten M�nche, die ihm gefolgt waren, hatten nicht das geringste Interesse an seiner Biographie.
Der Gr�nder des Buddhismus hat viele Namen. Die historische Gestalt hei�t nach seiner Familie Gautama. Seine Eltern gaben ihm den Namen Siddhartha (Herr" oder Erhabener"). Wichtige religi�se Ehrentitel sind Bodhisattva" und vor allem Buddha" (der Erwachte"). Den ersten Titel tr�gt er vor, den zweiten nach seiner Erleuchtung.
Siddhartha wurde um 560 v. Chr. Als Sohn eines F�rsten aus dem Geschlecht der Schakjas geboren. Das Reich seines Vaters war ein kleiner Staat in den Vorbergen des Himalaja. Siddhartha geno� eine hervorragende adelige Erziehung und lebte in Pracht und Herrlichkeit. Er wurde im Reiten, Bogenschie�en, Fechten und Ringen ausgebildet. Doch in diesen kriegerischen Disziplinen war sein Eifer eher gering. Daf�r konnte er vortrefflich lesen und schreiben.
So weit wie m�glich wurde Leid aus seinem Leben ferngehalten. Was es an Luxus gab, wandte der Vater auf, um den Knaben dem weltlichen Leben zu erhalten. Der Vater war �berzeugt davon, dass nichts mehr Siddhartha dazu bringen w�rde, die Welt mit ihrer Pracht zu verlassen. Doch der Sohn lie� sich auf Dauer nicht vom Luxus beeindrucken. Er geriet in eine tiefe Lebenskrise, weil sich ihm Fragen aufdr�ngten, auf die ihm niemand Antwort gab. Manchmal begann er, dar�ber nachzudenken, ob und wie er der Welt entfliegen k�nne.
Einmal fuhr Siddhartha in seinem Wagen in die Parkanlagen der Umgebung. Dort traf er auf einen abgezehrten Greis, der sich auf einen abgenutzten Stab st�tzte. Sein Anblick schockierte ihn, da er an Haaren und Z�hnen, H�nden und F��en die Zeichen der Verg�nglichkeit bemerkte. Siddhartha fragte seinen Wagenlenker, was mit dieser Gestalt los sei. Dieser erwiderte, dass das Alter jeden Menschen treffen k�nne. F�r keinen gibt es eine Ausnahme. Der Erhabene ersch�tterte und fragte sich, was ihm Spiele und Liebesvergn�gen noch bedeuten sollten, wenn das Alter von ihm Besitz ergreife.
Auf der zweiten Ausfahrt traf Siddhartha einen Kranken, der unter starken Schmerzen litt. Wieder belehrte ihn sein Wagenlenker, dass alle Menschen dem Gesetz der Krankheit unterworfen sind und niemand jeder Krankheit entkommen kann.
Auf der dritten Ausfahrt schlie�lich traf er einen Toten. Dieser hatte die Welt verlassen und eine andere Welt erreicht. Nun war die Ersch�tterung des Bodhisattva noch gr��er und er fragte sich, ob man Alter, Krankheit und Tod ewig ausgesetzt sei oder ob es einen Ausweg gebe.
Bei der vierten Ausfahrt sah er einen M�nch, der nur eine Bettelschale besa� und ein einfaches, braunrotes Gewand trug, aber eine edle Haltung an den Tag legte und w�rdevoll aussah. Der Wagenlenker erkl�rte ihm, dass dies ein Asket sei, der aus der Heimat in die Heimatlosigkeit gezogen sei, um Ruhe f�r sein Inneres zu finden und von aller Leidenschaft und von jedem Ha� frei zu werden. Darauf gr�nde sich sein Heil. So hoffe er auf ein seliges Leben in Wonne und Unsterblichkeit. Diese Tatsache machte den Bodhisattva sehr nachdenklich.
Daraufhin beschlo� er, im Alter von 29 Jahren, die Welt zu verlassen. Eines Nachts, gerade als sein Sohn geboren wurde, ritt er heimlich aus der Stadt. In einem nahen Wald schnitt er sich seine langen Haare ab und tauschte seine kostbaren Gew�nder gegen die damals �bliche Kleidung der Bettler aus. Seitdem trug er nur noch das �rmliche gelbbraune oder orange Tuch.
Nun begann f�r Gautama eine schwere Zeit, die sechs Jahre dauerte, bis er endlich zur Erleuchtung kam. F�r die erste Zeit ging er zu dem Brahmanen Alara Kalama in die Lehre, um dessen Yogapraxis kennenzulernen. Aber hier fand er nicht das, was er suchte.
Danach glaubte er, nur durch strengste Askese sein Heil finden zu k�nnen. Er wollte zusammen mit f�nf Hinduheiligen die Wahrheit durch Askese erzwingen. Doch er erkannte, dass er auf diese Weise nie die Wahrheit erkennen k�nne. Als er die Askese aufgab, verlie�en ihn die f�nf Asketen. Er setzte sich unter den Bodhibaum, wehrte sich standhaft gegen alle Versuchungen und Verlockungen. In tiefer Versenkung fand er die vier edlen Wahrheiten. Der Weg ins Nirwana stand ihm offen. Nach einigen Tagen machte er sich auf, um die Lehre zu verk�nden. In Benares hielt er seinen f�nf Hinduasketen die erste Predigt �ber die Erl�sung.
Damit setzte er das Rad der Lehre in Bewegung. Die Asketen bildeten eine Zelle des M�nchsorden. 45 Jahre predigte Buddha in Nordindien. Dem einfachen Volk predigte er die hinduistische Lehre, den Gebildeten legte er die vier Wahrheiten aus und wies ihnen den Weg zum Heil.
Im Alter von 80 Jahren �berquert der Buddha zum letzten Mal den Ganges. Hier wird er zum ersten Mal wirklich krank. Alle machen sich Sorgen um seine Nachfolge. Aber der Buddha weigert sich, einen Nachfolger zu bestellen. Er hat die Lehre offen gelehrt und keine Wahrheit zur�ckgehalten. Er beschw�rt die M�nche, dass sie sich selbst Licht und Zuflucht sein m�ssen. An ihm sollen sie nicht h�ngen, nur die Lehre soll ihr Gesetz sein. Kein Lehrer, nicht einmal Buddha selbst, steht �ber der Autorit�t der Lehre. Danach versinkt der Buddha in eine tiefe Meditation, aus der er nicht mehr zur�ckkehrt. Mitten in dieser Versenkung, die ihm das endg�ltige Verl�schen bringt, geht er in das Nirwana ein. Er ist nun am Ziel, das er immer gesucht hat.
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