Re: das Gewissen
myrrhe schrieb am 26. März 2004 um 22:01 Uhr (553x gelesen):
LIeber Sebastian,
wir dürfen uns das nicht so vorstellen, daß es drüben jemanden gibt, der
bestraft. Die Bestrafung gibt es nicht. Es gibt aber sehr wohl das schlechte
Gewissen: denn die Seele erkennt drüben schlagartig, daß sie ihrem
Inkarnationsplan nicht gefolgt ist. Sie hat abgebrochen, muß nun
wiederholen, nachholen, vielleicht in verschärften Bedingungen.
Und noch schlimmer: die Wesenheit erkennt, wieviel Schmerz sie mit ihrem
Selbstmord ihren Lieben zugefügt hat. Schmerz, der freiwillig zugefügt
wurde, der nicht vom Plan vorgegeben war ... und wie vieles hat sie hinter
sich gelassen, nicht beendet, was doch noch zu vollenden gewesen, zu lernen
gewesen wäre. Da liegen die Gewissensbisse, die einem Selbstmörder
Probleme machen: sie liegen im eigenen Gewissen, nicht im Außen.
Oft "hängt" deshalb ein Selbstmörder, er bewegt sich im Kreis, in seiner
Ausweglosigkeit, gepaart mit dem schlechten Gewissen. Er kann nichts mehr
gut machen ... Da er keinen Ausweg sieht, ist er fokussiert auf diese Szenerie,
findet nicht hinaus. Er würde die geistige Welt sehen, würde er hinschauen,
aber er kann nicht: gefangen in sich selbst. Das muß nicht allen
Selbstmördern so gehen, aber gewiß vielen. So müssen sie warten, bis sie
irgendwann den Blick zu Seite lenken und etwas anderes wahrnehmen,
vielleicht ihren Geistführer, der sie mitnimmt, oder einen anderen Weg, den
sie sich zu gehen getrauen.
Im geistigen Bereich gibt es keine körperlichen Schmerzen - daher hat ein
Verstorbener keine. Aber seelische Schmerzen wiegen viel, viel mehr ...
lieben Gruß,
myrrhe

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