re[14]: Danke für die rege Diskussion
Asherah * schrieb am
17. Februar 2007 um 16:51 Uhr (827x gelesen):
Wenn Dir das Elternbeispiel so zusagt, führen wir es doch einmal weiter:
Das Kind offenbart, es will ausziehen. Erst mal ein Schock. Aber man gewohnt sich dran. Ist auch nicht leicht, so der erste eigene Alleingang... Man akzeptiert die Abmachung und freut sich dann sogar drauf. Gewöhnt sich an die neue Situation. Aber was passiert, wenn das Kind am WE nach hause kommt? Dann wird Mama zu einer Übermutti und genießt die wenigen Stunden erst recht. Was in der Pubertät recht nervig war (Streit um Haushalt und Ordnung etc.) wird auf einmal wieder geliebt, das Kind verwöhnt..."Nein, nein, lass nur, ich mach das nur. Wir sehen uns ja so selten"...
Du versteht, was ich sagen will? Fragen mußt Du Dich, ob Du hier eher das Kind oder die Mutter bist und wer ER ist. Vielleicht alles eine Frage der Erziehung? Wenn Ihr Euch seht, wer "befürsorgt" dann den anderen? Wer kehrt nach hause von seinem Alleingang, und wer ist stets geblieben? Ich schätze, so wie ich es sehe, dass es für ihn ein nachhause kommen ist und die ihn unbewußt/emotional dann wie in dieser Metapher verwöhnst. Das könnte ihm freilich so gefallen. Aber was wäre, wenn die Mutter dann sagen würde:
"Ach, weißt, jetzt, wo Du aus dem Haus bist und so gut alleine zurecht kommst...ich hab beschlossen unser altes Haus zu verkaufen und zieh jetzt nach Indien. Wollte mich ja schon immer selbst verwirklichen, nun kann ich es endlich!"
Tja, das gefällt dem "ausgezogenen, erwachsenen Spross" dann selten auf Anhieb. Dann kommt erst mal das "Aber".
(Auf die Realität übertragen handelt es sich dabei um Männer, die ja definitiv nix von einem Wollen, aber wehe ein anderer ist in Sicht, plötzlich eifersüchtig werden und wieder einen Schritt auf einen zugehen...nicht weil sie wirklich wollten, sondern einfach so aus Prinzip)
Anders formuliert: Vielleicht - das mußt Du prüfen - machst Du ihm das "Nachhause"-Kommen in das Gefühl zu einfach und bequem. Bzw. nimmt er Dich als Konstante einfach für viel zu selbstverständlich. So wie Kinder, die ausziehen, und sich dabei immer noch drauf verlassen, dass Mutti immer für sie da ist.
LG
Ash

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